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Was sollen wir tun?

OM
Bhur Bhuvah Suvaha
Tat Savitur varenyam
Bhargo Devasya dhimahi
Dhiyo Yo Nah Prachodayath

Gayatri Mantra

 

Kreativ zerstören

Wir sind die Lichtquanten (= Lebensteilchen) eines aus der göttlichen Einheit geschaffenen, zu Materie verdichteten geistigen Wesens, und haben den Zweck in einem langen Erkenntnisprozess unser Bewusstsein zu befreien und uns in der lebendigen Ganzheit wieder zu vereinen. Durch unsere Gedanken und Taten formen wir unsere Welt, haben die Macht zur Veränderung der kosmischen, ja weltenmenschlichen Realität, und tragen damit eine weitreichende Verantwortung.

Aber weder durch Appelle an die Vernunft oder den guten Willen und auch nicht durch Revolution und Gewalt, sondern allein durch eine tiefgreifende Bewusstseinsänderung können wir eine 'schöpferische Zerstörung' einleiten, um wieder ins kollektive Gleichgewicht zu kommen. Während sich die alte Welt (mit niedrigem Ordnungszustand) durch ihre immanenten selbstzerstörerischen Mechanismen in Auflösung befindet, müssen wir aktiv eine neue Welt (den höheren Ordnungszustand) kreieren, indem wir Eigenverantwortung übernehmen, unser Bewusstsein (innere Ordnung) nach dem ganzheitlichen Weltbild ausrichten, und naturkonforme Handlungsgrundsätze für eine integrale Gesellschaftsordnung (äußere Ordnung) etablieren:

Das Dogma 'Nur die Materie zählt' hat die Welt in ein bedrohliches Ungleichgewicht geführt. - Im ganzheitlichen Weltbild erfahren wir: 'Bewusstsein und Geist sind Realität'.
Das Dogma 'Universum und Leben sind ein Zufallsprodukt' verschleiert unsere wahre Identität. - Im ganzheitlichen Weltbild erkennen wir: 'Das Leben hat einen höheren Sinn'.
Das Dogma 'Die Gene sind unser Schicksal' hemmt unsere innewohnende Kraft der Veränderung. - Im ganzheitlichen Weltbild sehen wir: 'Der Wille kann Berge versetzen'.
Das Dogma 'Nur die Stärksten überleben' hält Trennung und Spaltung aufrecht. - Im ganzheitlichen Weltbild erkennen wir: 'Harmonie durch Dienen und Kooperieren'
Das Dogma 'Macht euch die Erde untertan' hat uns an den Rand des sozioökologischen Kollaps' geführt. - Im ganzheitlichen Weltbild erfahren wir: 'Wir sind Verwalter und Hirte auf Erden, nicht Besitzer und Herrscher'.

Der Weg zur Erweiterung des Bewusstseins ist individuell, er kann zum Beispiel über die Naturerkenntnis, über die Verbindung mit unserem wahren Selbst oder der Ausbildung des weisen Herzens führen.


Von der Natur lernen

Krisen und Naturkatastrophen gehören zum Wesen der Natur. Natürliche Ökosysteme verfügen im Störfall über Regelprozesse. Die vom Menschen geschaffenen Systeme sind hingegen weniger robust. Bei extremer Veränderung der Randbedingungen durch externe Störungen sind die vorgesehenen Regelprozesse überfordert, werden ineffizient oder sind nicht mehr funktionsfähig. Die vom Menschen geschaffenen künstlichen Systeme haben eine Komplexität erreicht, die ein zerstörerisch unkoordiniertes Agieren ökologisch nicht länger dulden - wir müssen unsere Wirklichkeit nach den Prinzipien der Natur ausrichten.
Harmonie, Kohärenz, Adaption: Die Evolution entfaltet sich immer im Kontext mit der Umwelt, ein Gedeihen des Geeignetsten;
Das Leben passt sich stets an veränderte Umweltbedingungen an.
Kommunikation statt Spaltung: Die Natur ist primär auf Kooperation (Zusammenarbeit) statt Konkurrenz (Macht des Stärkeren) ausgerichtet.
Zyklische Prozesse statt exponentielles Wachstum: Natürliche artgerechte Prozesse verlaufen zyklisch, ein ständiger Kreislauf von Werden, Bestehen und Vergehen; Exponentielles Wachstum ist krankhaft.
Perfektes Recycling: Die Natur kennt keine Abfälle, alles unterliegt einem ständigen Wandel.
Resilienz: Natürliche Systeme sind robust und widerstandsfähig, mit einem hohen Potenzial an Traumabewältigung.
Vielheit in der Einheit: Die Natur ist auf Vielfalt ausgelegt; Monokulturen sind anfällig und neigen zur Selbstzerstörung.

Nach dem Vorbild der Natur können wir eine integrale Kultur, eine neue Gesellschaftsordnung mit organischen (statt hierarchischen) Strukturen etablieren. Der aus etwa 50 Billionen Zellen bestehende menschliche Körper ist ein funktionierend lebendiges Beispiel einer kooperierend und dem anderen dienende Lebensgemeinschaft. Würden diese Zellen, wie die sieben Milliarden Menschen auf unserem Planeten, als konkurrierende Egoisten handeln, kämen die Lebensprozesse unweigerlich zum Erliegen. Nur ein allen Zellen übergeordnetes Ziel - die Erhaltung des physischen Lebens - verleiht dem menschlichen Körper die nachhaltige Stabilität.

Das spirituelle Niveau einer Gesellschaft zeigt sich an der vorhandenen Gesetzesdichte. Dass der Staat mehr und mehr mittels Gesetze und Verordnungen lenkend eingreifen muss, zeigt den Verfall der moralischen Prinzipien der Ehrlichkeit, Eigenverantwortung und des gegenseitigen Respekts. Wir müssen einen Wertewandel einleiten, wir brauchen mehr Ethos und weniger Gesetze. Wir müssen mehr miteinander reden, die Sorgen und Ängste des anderen anhören, und weniger spalten, den anderen vorschnell als Schuldigen und Bösen verurteilen (primitiver Abwehrmechanismus). Und um die Natur zu retten, müssen wir das betrügerische Zinseszinssystem, das die Wirtschaft zum ständigen Wachstum verdammt, ablösen. An die Stelle von Macht und Geld tritt dann natürliche Autorität, Wissen, Erkenntnis und Verstehen.


Mit dem wahren Selbst verbinden

Der argentinische Physiker und spirituelle Heilungsbegleiter Pablo Andrés Alemany hilft uns, ein Heilungsbewusstsein zu entwickeln und in Form eines 'SelbstSatsang' eine 'Verbindung mit dem Göttlichen in uns' zu schaffen:

"Ein SelbstSatsang ist ein Heilungsgebet. Diese Art von Gebet gründet aber nicht in Religionsglauben, sondern in Selbsterkenntnis. In einem SelbstSatsang eröffnen wir ein 'Bewusstseinsfeld' in dem Heilungswunder geschehen und spontane Heilungen eintreten können. Spontane Heilung ist Heilung, die von selbst geschieht. Das Problem (so genannte Krankheit) wird nicht analysiert (Heilung anstatt Kurieren), es werden keine Diagnosen gestellt, keine Therapien verabreicht, ja, es besteht nicht einmal unmittelbare Heilungsabsicht im Sinne einer Befreiung von der Krankheit. Etwas ist jedoch erforderlich. Etwas soll die spontane Selbstheilung auslösen: Es ist die 'Ausrichtung auf das Göttliche' in uns selbst. Dies nenne ich 'Gebet'. Dabei ist ein Glaube (an Gott) nicht erforderlich, auch kein Bekenntnis zu einer von Menschen entwickelten Religion.

In den SelbstSatsangs erfahren wir, dass die Form des Heilungsgebets im Lobpreis der erhabeneren Essenz des Menschen besteht, in der Anrufung zur Manifestation des Erhabensten in uns, kurz gesagt: des Göttlichen in uns selbst. Dann geschieht Gotteserkenntnis von selbst, ohne erzwungenen Glauben. Die allmähliche spontane Selbstheilung ist eine Nebenwirkung der Erfahrung des Göttlichen in uns selbst in solch einer Ausdehnung und Tiefe, dass für eine Weile alle menschlichen Beschränkungen (dabei Krankheiten) vergessen werden.

Jeder Mensch erahnt, dass er eigentlich etwas 'Erhabeneres' ist als das, wofür wir uns halten. Gewöhnlich glauben wir, wir seien bloß ein Mensch mit physischen und psychischen Begrenzungen, ein isoliertes, krankheitsanfälliges Wesen. Indem wir (für eine Weile) die Vorstellung von uns selber als Individuum transzendieren und Körper und Mind (den mentalen Aspekt) überschreiten, gelangen wir in Bereich des 'Nur-Bewusstsein-Seins'. Dabei erfahren wir uns als 'reines Bewusstsein'. Als solches sind die Auflösung des individuellen Ichs und die Integration, die Ausdehnung in den ganzen Kosmos erfahrbar. Es ist die Erfahrung des wahren Selbsts, des absoluten Seins: Als Bewusstsein ist die Einheit mit Allem möglich, d. h. mit Gott, ohne dass eine von Verstand und Mind entwickelte Vorstellung von Gott und Glauben nötig wäre: Erkenntnis statt Glauben.

Das Einswerden mit Gott als Bewusstseinszustand ist möglich durch eine Kombination von Yoga der Hingabe (BhaktiYoga) und Mentales-Yoga (RajaYoga). Ich nenne sie: 'SelbstSatsang'. Die spontane Linderung von Krankheiten und psychischen Leiden ist eine natürliche Folge, eine Nebenwirkung dieser Kontaktaufnahme mit dem wahren Selbst, dem Göttlichen in uns selbst.
Heilungswunder sind nicht durch Energieübertragung möglich, sondern durch Hinwendung an unsere höchste Instanz, an das Erhabenste in uns, an das, was wir eigentlich meinen, wenn wir 'Gott' sagen. Die spontane Selbstheilungserfahrung ist eine Art Rückmeldung Gottes bezüglich der Bemühung, eine Verbindung mit dem wahren Selbst, mit dem Göttlichen, herzustellen."


Das weise Herz entwickeln

Wir sollten auf unserem Weg der Erkenntnis die Spiritualität - die lebendige Erfahrung des Göttlichen - leben, in der Liebe, in der Freude, im Verzeihen, im Danken. Im Buddhismus übt man sich in den Tugenden der Achtsamkeit, des Gewahrseins, der Gelassenheit und des Gleichmuts (Geduld), um stets sein Bewusstsein zu beobachten. Die Erfahrung des Göttlichen in uns kann als Gebet aufgefasst werden. Und Beten ist nicht etwas, was wir tun, sondern was wir sind. Ein Schamane hat es einmal so formuliert: Ich bete nicht um Regen, ich bete Regen. 'Ich werde gesund' beschreibt einen Mangelzustand (dass ich krank bin) - 'Ich bin gesund' hingegen den erfüllten Wunsch. Wir müssen unsere Potenziale nutzen, unsere Berufung erkennen und unseren Lebensplan umsetzen. Dann empfinden wir Freude, Zufriedenheit und Glückseligkeit einfach so, aus dem 'Nichts' heraus, und nicht als Reaktion auf etwas. In der Konsequenz erfahren wir eine Bewusstseinserweiterung, nach der buddhistischen Lehre die 'Befreiung des Bewusstseins'.

Überwinden wir die zu Göttern hochstilisierten Propheten und gehen wir unseren eigenen Weg der Erfahrung und Erkenntnis - der Erkenntnis unserer göttlich-spirituellen Herkunft. Werden wir zu einem Meister des Herzens und gehen wir den Weg der Nächstenliebe, statt abstrakte Weisheiten und Tugendregeln zu befolgen. Konzentrieren wir uns auf das Gute im Menschen ohne dabei die Realität des Leidens - den von uns selbst initiierten Heilungsprozess - zu verleugnen. Sehen wir das Leben als Weg des geistigen Wachstums. Erkennen wir das Leiden als Botschaft für eine notwendige Veränderung, nehmen das Leid jedoch nicht an, sondern lassen es los um so dem Neuen Raum zu geben. So transformieren wir mit unserem Willen und mit Hilfe der göttlichen Kraft das Böse in Gutes, in ein erweitertes Mitgefühl und Bewusstsein. Die sogenannte Erleuchtung ist letztlich das Aufwachen aus der Illusion, ein von der göttlichen Quelle getrenntes Wesen zu sein, ein Zustand, wo man das Heilige in seinem Inneren berührt ... Dann denkt, handelt und erlebt nicht mehr das "Ich (bin eine Person)", sondern das Leben, Gott, selbst handelt und lebt durch uns hindurch. Buddha meint, "es gibt keinen Weg zum Glück, glücklich sein ist der Weg". Wie wir die Welt sehen, ob wir glücklich sind oder leiden, ist eine Frage des Bewusstseins, der Wahrnehmung, der Sichtweise. Und - es gibt keinen Weg zur Weisheit, weise leben ist der Weg! Die Erkenntnis unseres Seins, des Göttlichen in uns, ist die Erlösung. Der Frieden, das Glück, die Freude warten nicht am Ende eines Wegs, alles ist bereits in uns. Es ist ein wegloser Weg ...

Die vedische Hymne des Hinduismus und eines der ältesten Gebete der Menschheit, enthält hinsichtlich der vier Seins-Fragen die komprimierte kosmische Weisheit, dass durch den Willen Gottes die Hierarchie der Zentralsonnen die Lebenskraft in Form des Lichts hinunter zur Sonne und den Planeten leitet, um hier eben das Leben wieder zu erwecken, unsere Unvollkommenheit zu überwinden, unseren Geist zu erleuchten - das Gayatri Mantra (eine freie Übersetzung):

OM
Erde Mensch Himmel
Das Absolute in der Sonne verehren
Im Licht des Urgrundes meditieren
Welches unseren Geist erleuchtet



Was sollen wir tun?
... Versuchen wir unsere göttlich-geistige Herkunft zu erkennen und den Weg der Befreiung des Bewusstseins aus der Materie, vom Leiden - der Überwindung der Trennung vom Absoluten - zu gehen. 

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